Schulung-Teil5-Zabbix aufsetzen: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 24. April 2017, 00:31 Uhr
Vorwort
Diese Schulung hat am 02.02.2017 stattgefunden. Wenn man mehrere Server am Laufen hat, macht es Sinn, dass man diese Überwachen kann. Dazu benötigt man ein Netzwerk-Monitoring-Tool. In unserem Fall wählen wir [1], da dies auch schon für unsere produktiven Server im Einsatz ist.
Die Installation benötigt ebenfalls einen Webserver, in unserem Fall ein Apache, sowie eine MySQL-Datenbank. Wie die Links zeigen, haben wir dies in vergangenen Schulungen bereits gemacht.
Zur Installation hat uns die Dokumentation als Grundlage gedient. Einige Dinge darin sind mittlerweile veraltet, dass die Synthax nicht mehr so ist wie es dort geschrieben ist. Es wurde Version 3.0 gewählt, da es sich dabei um die LTS-Version handelt.
Für die Schulung wurde die MySQL-Datenbank und auch der Benutzername in MySQL für Zabbix auf "zabbix" gsetzt. Sicherheitstechnisch sollte man auf einem produktiven Server andere Namen wählen.
Falls noch Fragen offen sind nach dieser Anleitung bitte oben bei "Ansichten" auf "Diskussion" gehen und Feedback hinterlassen, dass ich noch weitere Details hinzufügen kann. jr
Installation des Programms
Packetinstallation
Da wir wie bereits erwähnt die LTS Version installieren wollen, müssen wir unter Debian Jessie noch ein weiteres Repository hinzufügen. Dazu gehen wir auf unserer virtuellen Maschine in der Konsole die Datei /etc/apt/sources.list anpassen.
user1@vm1:~$ sudo nano /etc/apt/sources.list # jessie-backports deb http://debian.ethz.ch/debian/ jessie-backports main contrib non-free
Man kopiert einfach die Zeile von Jessie und fügt sie ein zweites Mal ein. Dann muss man einfach noch "jessie" auf "jessie-backports" anpassen. Alternativ kann man sich eine neue Datei unter /etc/apt/sources.list.d/ erstellen.
Dass wir das jessie-backports Repository auch nutzen können müssen wir die Liste der möglichen Packete in apt aktualisieren:
user1@vm1:~$ sudo apt update
Der folgende Befehl zeigt uns warum wir das jessie-backports Repository hinzugefügt haben. Im normalen jessie gibt es nur die Version 2.2 und wir wollen ja die Version 3.0.
user1@vm1:~$ apt-cache policy zabbix-server-mysql zabbix-server-mysql: Installed: (none) Candidate: 1:2.2.7+dfsg-2+deb8u1 Version table: 1:3.0.7+dfsg-1~bpo8+1 0 100 http://debian.ethz.ch/debian/ jessie-backports/main amd64 Packages 1:2.2.7+dfsg-2+deb8u1 0 500 http://debian.ethz.ch/debian/ jessie/main amd64 Packages
Um jetzt beim Installieren zu sagen, dass wir die Version aus jessie-backports wollen geben wir dies mit dem Parameter "-t jessie-backports" an:
user1@vm1:~$ sudo apt -t jessie-backports install zabbix-server-mysql zabbix-frontend-php
Konfiguration in Konsole
Als nächstes müssen wir die Konfiguration von zabbix-frontend-php auf dem Apache2-Server aktivieren. Dies machen wir über den folgenden Befehl:
user1@vm1:~$ sudo a2enconf zabbix-frontend-php
Wenn wir jetzt den Apache2-Server neu starten können wir unter http://"VM-IP-Adresse"/zabbix gehen um das Programm zu konfigurieren. Jedoch sind noch weitere Schritte notwendig, dass wir die Konfiguration komplett durchführen können.
Es gibt zwei Möglichkeiten, die mir bekannt sind, um den Webserver neu zu starten:
user1@vm1:/etc/apache2/conf-available$ sudo apache2ctl restart user1@vm1:~$ sudo systemctl restart apache2
Die beiden Befehle starten den Webserver neu, doch bei apache2ctl wird zusätzlich noch die Konfiguration überprüft.
Als erstes gehen wir in den Ordner /etc/, wo Linux die Konfigurationsdateien von Programmen hat.
user1@vm1:~$ cd /etc/
Anschliessend suchen wir nach "date.timezone" in dem Ordner sowie auch den Unterordnern. Zudem setzen wir den Parameter, dass Gross-/Kleinschreibung ignoriert werden soll.
user1@vm1:/etc$ grep -ri 'date.timezone'
Unsere gesuchte Datei befindet sich im Ordner /etc/apache2/conf-available/, also wechseln wir dahin und machen als erstes eine Kopie von der Datei:
user1@vm1:/etc/apache2/conf-available$ sudo cp zabbix-frontend-php.conf zabbix-frontend-php.conf_2017-03-02
Nun können wir die Datei editieren gehen:
user1@vm1:/etc/apache2/conf-available$ sudo nano zabbix-frontend-php.conf php_value date.timezone Europe/Zurich
Wenn wir den Webserver neu starten würden könnten wir unter http://"VM-IP-Adresse"/zabbix eine Seite weiter kommen, doch wir müssen vorher noch weitere Dinge machen, dass wir die Konfiguration fertigstellen können.
Zabbix-Benutzer in der MySQL-Datenbank und neue MySQL-Datenbank erstellen
Glücklicherweise dürfen wir das meiste aus der Dokumentation von Zabbix kopieren, dass wir die Befehle nicht selber kennen müssen. Für eine Liste besucht man besser einen anderen Ort. Uns wurde an der Schulung begebracht, dass in MySQL Befehle mit einem ";" abgeschlossen werden, dass die Datenbank weiss, dass der Befehl zu Ende ist.
Also erst mal in die Datenbank einloggen. Wir haben ja beim Aufsetzen von Joomla eine MySQL-Datenbank erstellt.
user1@vm1:~$ mysql -uroot -p*****
Mit der ersten Zeile erstellen wir eine neue Datenbank mit dem Namen "zabbix" und sagen der Datenbank, dass wir den UTF-8-Zeichensatz nutzen wollen.
mysql> create database zabbix character set utf8 collate utf8_bin;
Mit dem zweiten Befehl geben wir in der Datenbank "zabbix" dem Benutzer "zabbix" alle Rechte mit dem Passwort "*****" (selber ein Passwort wählen)
mysql> grant all privileges on zabbix.* to zabbix@localhost identified by '*****';
Um die MySQL-Datenbank zu verlassen geben wir "quit" ein. Dieser Befehl würde auch ohne ";" funktionieren.
mysql> quit;
Nun müssen wir unserer neuen Datenbank auch ein Anfangs-Schema geben und die ersten Daten. Die Dokumentation auf der Zabbix-Webseite veraltet ist verrät uns die Datei unter /usr/share/doc/zabbix-server-mysql/README.Debian wie der korrekte Befehl lautet:
zcat /usr/share/zabbix-server-mysql/{schema,images,data}.sql.gz | mysql -uzabbix -p***** zabbix
Zabbix die MySQL-Datenbank und Logindaten beibringen
Als erstes machen wir erst wieder eine Kopie der Konfigurationsdatei:
user1@vm1:~$ sudo cp /etc/zabbix/zabbix_server.conf /etc/zabbix/zabbix_server.conf_2017-03-02
Dann editieren wir die Konfigurationsdatei. Teilweise muss man noch das # am Beginn der Zeile entfernen.
user1@vm1:~$ sudo nano /etc/zabbix/zabbix_server.conf DBHost=localhost DBName=zabbix DBUser=zabbix DBPassword=<*****>
Zum Schluss schalten wie noch den Dienst ein, dass die Daten erfasst werden:
user1@vm1:/etc/zabbix$ sudo systemctl start zabbix-server
Falls der Dienst auch nach einem Neustart vom Server wieder aktiv sein soll braucht es noch den folgenden Befehl:
user1@vm1:/etc/zabbix$ sudo systemctl enable zabbix-server
Frontend im Browser konfigurieren
Jetzt haben wir in der Konsole alles vorbereitet, dass wir die Frontend-Komponente vom Zabbix konfigurieren können. Also im Browser auf http://"VM-IP-Adresse"/zabbix. Am Schluss sah die Zusammenfassung bei mir dann so aus:
Database type MySQL Database server localhost Database port default Database name zabbix Database user zabbix Database password ***** Zabbix server localhost Zabbix server port 10051 Zabbix server name juerg-zabbix
Beim Abschliessen wird es jedoch einen Fehler geben, da es eine Datei nicht auf dem Server schreiben kann. Man hat die Option diese Datei runterzuladen und anschliessend in einem Editor (in unserem Fall war es Geany) zu öffnen. Den Inhalt dieser Datei müssen wir jetzt auf der Konsole in diese noch leere Datei einfügen. Es kann zu Fehlern kommen, wenn am Ende der Datei noch eine extra leere Zeile ist. In "nano" habe ich es bislang noch nicht geschafft eine leere Zeile am Schluss zu entfernen, doch in "vim" geht das ohne Probleme ("Shift+g" um ans Ende der Datei zu kommen und dann mit "dd" die leere Zeile löschen. Mit ":wq" speichern und verlassen). Im folgenden sieht man wie die Datei bei mir aussah. Eine neue Installlation wird bei jedem ein wenig anders aussehen.
user1@vm1:/etc/zabbix$ sudo nano /etc/zabbix/zabbix.conf.php <?php // Zabbix GUI configuration file. global $DB; $DB['TYPE'] = 'MYSQL'; $DB['SERVER'] = 'localhost'; $DB['PORT'] = '0'; $DB['DATABASE'] = 'zabbix'; $DB['USER'] = 'zabbix'; $DB['PASSWORD'] = '*****'; // Schema name. Used for IBM DB2 and PostgreSQL. $DB['SCHEMA'] = ''; $ZBX_SERVER = 'localhost'; $ZBX_SERVER_PORT = '10051'; $ZBX_SERVER_NAME = 'juerg-zabbix'; $IMAGE_FORMAT_DEFAULT = IMAGE_FORMAT_PNG;
Hat man die Datei korrekt eingefügt kriegt man jetzt unter http://"VM-IP-Adresse"/zabbix die Loginmaske vom Zabbix. Der Benutzername ist "Admin" und Passwort "zabbix".
Im Frontend haben wir bislang nur unsere virtuelle Maschine eingetragen. Um unsere Maschine zu sehen und neue hinzuzufügen gehen wir zu "Configuration" und dann "Hosts".
Weiteren Server überwachen
In unserem Beispiel nehmen wir den physischen Server als zusätzlichen Host im Zabbix auf. Dazu braucht es auf dem Server das "Client-Programm" von Zabbix. Dem Server haben wir bislang das jessie-backports Repository bisher nicht beigebracht, doch das ist auch nicht erforderlich, da auch ältere Client-Versionen mit dem Server kommunizieren können.
Zum Sicherstellen, dass es das Client-Programm gibt kann man in der Konsole als erstes das folgende eingeben:
user1@server1:~$ sudo apt-cache policy zabbix-agent
Zur Installlation des Packets nutzen wir den folgenden Befehl:
user1@server1:~$ sudo apt install zabbix-agent
Nach der Installation gehen wir in den Konfigurationsordner vom Zabbix-Client und erstellen uns ein Backup der Konfigurationsdatei:
user1@server1:~$ cd /etc/zabbix/ user1@server1:/etc/zabbix$ sudo cp zabbix_agentd.conf zabbix_agentd.conf_2017-03-02
Jetzt gehen wir die Konfigurationsdatei editieren und müssen einige Angaben anpassen:
user1@server1:/etc/zabbix$ sudo nano zabbix_agentd.conf Server="Zabbix-Server-IP" ServerActive="Zabbix-Server-IP" #Hostname=Zabbix server HostnameItem=system.hostname
Da wir die Konfigurationsdatei geändert haben müssen wir den Dienst vom Zabbix-Client neu starten. Die zweite Zeile zeigt uns den Status des Dienstes.
user1@server1:/etc/zabbix$ sudo systemctl restart zabbix-agent user1@server1:/etc/zabbix$ sudo systemctl status zabbix-agent
Im Frontend von Zabbix können wir nun die neue Maschine unter "Configuration" und dann "Hosts" erstellen, dass auch dieser überwacht wird.,